Gebärdensprache und
Kommunikation Gehörloser
Foto: UHH, IDGS, Goldschmidt
Foto: IDGS/UHH
Das Langzeitvorhaben "DGS-Korpus" arbeitet mit einem klaren Ansatz für Wissenstransfer: Im öffentlichen Online-Portal werden rund 50 Stunden Videomaterial aus dem DGS-Korpus für die Sprachgemeinschaft und die interessierte Öffentlichkeit frei zur Verfügung gestellt und mit Untertiteln versehen.
Zwei an verschiedene Informationsbedürfnisse angepasste Portale erlauben den Zugriff auf die erschlossenen Daten. Das erste Portal (MEINE DGS) wendet sich an die Gehörlosengemeinschaft und alle an der DGS Interessierten. Das zweite Portal (MEINE DGS – annotiert) beinhaltet zusätzlich detaillierte Annotationsdaten und bietet somit Personen, die in der Sprachwissenschaft tätig sind, langfristig die Möglichkeit, unterschiedliche Aspekte der DGS empirisch zu untersuchen.
Im Wörterbuch werden Gebärden der DGS mit ihren Bedeutungen beschrieben, so wie sie im Korpus verwendet werden. Dazu werden die Stellen im Korpus ausgewertet, in denen die jeweilige Gebärde vorkommt. Im Wörterbucheintrag werden weitere Angaben zu einer Gebärde gemacht, z.B. welche Ausführungsvarianten es gibt oder mit welchen anderen Gebärden die jeweilige Gebärde häufig zusammen vorkommt (Kollokationen). Aufgrund der Metadaten der Teilnehmenden können wir auch Angaben zur regionalen Verbreitung machen.
Das Wörterbuch wird in elektronischer Form frei zugänglich sein und 2023 in seiner endgültigen Fassung erscheinen. Die Wörterbucheinträge werden nach und nach in einer vorläufigen Form online zugänglich gemacht.
Projektleitung: Thomas Hanke, Prof. Dr. Annika Herrmann, Institut für Deutsche Gebärdensprache
Laufzeit: seit 2009
Weitere Informationen:
https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/dgs-korpus/index.php/dgs-korpus.html (Deutsch)
https://www.sign-lang.uni-hamburg.de/dgs-korpus/ (Englisch)
Das Projekt wird im Rahmen des gemeinsam von Bund und Ländern finanzierten Akademieprogramms, welches von der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften koordiniert wird, in Kooperation mit der Akademie der Wissenschaften in Hamburg durchgeführt.