Gebärdensprache und
Kommunikation Gehörloser
Foto: UHH/Denstorf
11. Mai 2022
Foto: IDGS
Am 11. Mai 1987 wurde das „Zentrum für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser“ in der Rothenbaumchaussee 45 in Hamburg feierlich eröffnet. Der Grundstein dafür wurde bereits ein paar Jahre zuvor von Prof. Dr. Siegmund Prillwitz, mit der Gründung der legendären „Forschungsstelle: Deutsche Gebärdensprache“ am Germanischen Seminar der Universität Hamburg, gelegt. Im Jahr 1997 erfolgte die Umbenennung in „Institut“.
35 Jahre sind in Anbetracht der rasanten technischen und gesellschaftlichen Entwicklung eine lange Zeit. Als die Erforschung der DGS noch in den Kinderschuhen steckte, gab es weder Internet noch digitale Medien. Die gesetzliche Anerkennung der DGS war noch in weiter Ferne, DGS Poetry Slams, Gehörlosen-Kulturtage, Inklusion, bilinguale Förderung tauber Kinder, flächendeckende Versorgung mit professionellen Dolmetschenden -all das waren noch unbekannte Begriffe. Gebärden wurden aufwändig von Hand gezeichnet, um erste Forschungsarbeiten mit Beispielen aus der DGS zu illustrieren. In den ersten DGS-Kursen gab es statt digitaler Lerninhalte zum Download eine VHS-Kassette zum Selbsttragen. Wer damals von zu Hause arbeiten wollte, konnte nicht mal eben schnell mit den Kolleg:innen „zoomen“, sondern war auf die Kommunikation per Schreibtelefon oder Faxgerät angewiesen. Inzwischen hat uns die technische und gesellschaftliche Entwicklung viele Türen zur weiteren Erforschung der DGS eröffnet. Wir blicken stolz zurück auf die Ursprünge der DGS-Erforschung, auf die vielen erfolgreichen Forschungsarbeiten am IDGS, und sehen mit Freude die zahlreichen Menschen, die sich unter unserem Dach der Universität Hamburg gemeinsam den wohl schönsten Sprachen täglich aufs Neue mit großer Faszination und konzentriertem Forschungsinteresse zuwenden.
Alles Gute zum Geburtstag, liebes IDGS!