Gebärdensprache und
Kommunikation Gehörloser
Foto: UHH/Denstorf
21. Mai 2025
Foto: UHH/IDGS
Am Vormittag des 21. Mai 2025 öffnete Ni Lan, Gastwissenschaftlerin am IDGS, die Tür zur Welt der Chinesischen Gebärdensprache (CSL) und der aktuelle Stand der CSL-Forschung.
In diesem Teil wird eine systematische Untersuchung der historischen Entwicklung der CSL und der Fortschritte in ihrer linguistischen Erforschung durchgeführt. Aus diachroner Sicht wird die symbiotische Beziehung zwischen der CSL und der Geschichte der Gehörlosenbildung in China nachgezeichnet. Beginnend mit der Gründung der ersten Gehörlosenschule, der Dengzhou School for the Deaf (Chinas erste Gehörlosenbildungseinrichtung), in Yantai im Jahr 1887, wird der institutionelle Zusammenschluss der Gehörlosengemeinschaft und die damit einhergehende Entwicklung der CSL (1887 bis heute) als unabhängige Sprache beleuchtet. Unter dem Zwang des Oralismus-Paradigmas wurde die CSL erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts erforscht. Trotz ihrer vergleichsweise kurzen Erforschung hat die aktuelle Forschung die Phonologie, das Lexikon und die Syntax der CSL systematisch kartiert und gleichzeitig in Bereiche der angewandten Linguistik wie professionelles Gebärdensprachdolmetschen, Sprachpolitik und mehrsprachige pädagogische Praktiken in der Gehörlosenbildung ausgeweitet.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden für den lebhaften Austausch!