Gebärdensprache und
Kommunikation Gehörloser
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14. Mai 2025
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Die Studie von Marta Morgado untersucht den Kontakt zwischen International Signs (IS) und der Portugiesischen Gebärdensprache (LGP) und wie soziale Medien den sprachlichen Wandel bei tauben Menschen beeinflussen. Der technologische Fortschritt hat dazu geführt, dass sich die Interaktionen von persönlichen Umgebungen, wie Gehörlosenclubs und Schulen (O’Brien et al., 2019), auf virtuelle Umgebungen verlagert haben. Laut Fialho (2024) übertreffen Online-Interaktionen inzwischen die Kommunikation von Angesicht zu Angesicht, was zu Verhaltensänderungen führt. Taube Menschen nutzen zunehmend soziale Medien und integrieren die Informationsgesellschaft in ihre tägliche Kommunikation.
Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Deaf Community in Portugal IS in die LGP einbezieht. Um dies zu untersuchen, wurden 60 Interviews mit tauben portugiesischen Teilnehmenden (16-88 Jahre) geführt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass IS stärker in die LGP integriert wurde, insbesondere seit der COVID-19-Pandemie, und dass sie über alle Generationen hinweg verbreitet ist, insbesondere unter jüngeren Nutzer:innen. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit „Deaf Influencers“ und Online-Spielen, was die IS als weit verbreitete Gebärdensprache stärkt. Viele empfinden IS als klarer, einfacher und effizienter als nationale Gebärdensprachen, was eine positive Einstellung zu IS widerspiegelt.
Ethnografische Studien ergänzen diese Erkenntnisse, einschließlich natürlicher Beobachtungen von Interaktionen tauber Menschen. Auf Videoaufnahmen wurden spontane soziale Interaktionen festgehalten, wie z. B. ein 90-minütiges Abendessen mit sechs tauben Menschen (im Alter von 25-30 Jahren), bei dem durchschnittlich 1,5 IS-Zeichen pro Minute beobachtet wurden.
Kurz gesagt, IS ist zunehmend in die Gebärdensprache von portugiesischen Tauben aller Altersgruppen eingebettet.