Deutsche Gebärdensprache (DGS)
Deutsche Gebärdensprache (DGS) (Heiko Zienert, 2008)
Übersetzung
Auf unserer Welt gibt es zahlreiche Sprachen. Den Großteil davon bilden die Lautsprachen in gesprochener und geschriebener Form. Daneben existiert eine Sprachform, die ganz anders funktioniert und in erster Linie von Gehörlosen beherrscht wird: die Gebärdensprache.
Wer nun glaubt, es gebe nur eine universelle Gebärdensprache auf der Welt, irrt sich. Die Gebärdensprachen unterscheiden sich regional recht stark voneinander. Jedes Land hat seine eigene Gebärdensprache, z.B. wird in den USA die ASL (American Sign Language), in Spanien die LSE (Lengua de Signos Espanola) und in Frankreich die LSF (Langue des Signes Francaise) gebärdet.
In Deutschland kommunizieren Gehörlose in der Deutschen Gebärdensprache, kurz DGS.
Gebärdensprachen stehen Lautsprachen vollkommen gleichwertig gegenüber. Sie verfügen wie Lautsprachen über grammatische Regeln und einen ebenso umfassenden Vokabelschatz.
In den Gebärdensprachen finden sich auch Elemente aus Lautsprachen, wie z.B. das Fingeralphabet, mit dem Wörter aus dem Deutschen wie z.B. Eigennamen, oder Fremdwörter buchstabiert werden.
Innerhalb einer Gebärdensprache gibt es auch regionale Dialekte, allerdings sind diese nicht so stark ausgeprägt wie in der Lautsprache und daher für auswärtige Gehörlose relativ leicht zu verstehen. Gehörlose erlernen die DGS schon im frühen Kindesalter als Muttersprache und fühlen sich daher von klein auf an mit der Gebärdensprache verbunden.
Daneben gibt es auch noch eine Kommunikationsform, die als „Lautsprachbegleitendes Gebärden“ (LBG) bezeichnet wird. Im Gegensatz zur DGS ist LBG jedoch keine eigenständige Sprache, sondern „gebärdetes bzw. sichtbar gemachtes Deutsch“: Beim lautsprachbegleitenden Gebärden wird gleichzeitig mit jedem gesprochenen Wort eine Gebärde ausgeführt. Die Grammatik und Satzstruktur des Deutschen bleibt dabei vollständig erhalten. Die LBG dient dazu, grammatische Strukturen des Deutschen zu veranschaulichen und wird daher insbesondere im Deutschunterricht gehörloser Kinder verwendet.
___
Übersetzung: Britta Harms und Michaela Matthaei