Geschichte der Berghütte
Geschichte der Berghütte (Rainer Zott, 2010)
Übersetzung
Die Berghütte existiert schon seit 100 Jahren, nach der Übernahme durch uns ist sie innen etwas umgebaut und renoviert worden. 1973 zerstörte jedoch eine große Lawine die Hütte. Als es passierte, waren gerade acht Gäste dort, von denen vier getötet wurden. Das war sehr tragisch.
Danach hatten wir zwei Jahre keine Hütte. Mein Vater fragte herum und erkundigte sich nach freien Hütten in der Gegend. Schließlich erfuhr er, dass in der Nähe unserer zerstörten Hütte etwas weiter oberhalb eine Hütte war, die aber noch an einen Verein von Hörenden vermietet war. Ich bin dann mit meinem Vater und einem anderen Gehörlosen zu dem Besitzer nach Miesbach gegangen und habe ihn gefragt, ob die Hütte zu haben sei. Der Besitzer sagte, dass der Mietvertrag bald auslaufen würde und hatte ein großes Herz für uns Gehörlose. Deshalb hat er dem anderen Verein, der die Hütte noch gemietet hatte, gleich gekündigt und uns die Hütte vermietet.
Das war wirklich ein glücklicher Zufall.
Die ersten zwei Jahre hatten wir etwas Ärger mit den hörenden Vormietern, die natürlich enttäuscht und wütend waren über die Kündigung, aber dann wurden die Streitigkeiten beigelegt. Diese Hütte ist wirklich toll, auch weil sie viel größer als die vorige ist. Wir haben dort eine Menge umgebaut, renoviert und Geld investiert. Aber es hat sich gelohnt, denn wir haben jetzt eine sehr gute Hütte.
Frage: Wird die Hütte denn gut besucht?
Ja. Innerhalb von 8 Jahren haben dort über 4000 Gehörlose übernachtet. Die Hütte verfügt über 28 Schlafplätze.
Außerdem wird die Hütte vom Hüttenteam auch für Veranstaltungen genutzt, z.B. Sonnenwende-Feuer, Herbstball, Nikolausfeier, Silvester, Fasching, Ostern und Sommerball.
Es gibt 2 Waschgelegenheiten für Damen und Herren, sowie 2 Toiletten. Und wir haben auch eine gut ausgestattete Küche mit einem großen Herd und Ofen, sodass auch große Gruppen ausreichend viele Kochmöglichkeiten haben.
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Übersetzung: Britta Harms und Michaela Matthaei