Zum Erwerb der Berghütte
Zum Erwerb der Berghütte (Rainer Zott, 2010)
Übersetzung
Ich stelle mich einmal kurz vor: Ich bin der Hüttenwart.
Die Idee, eine Berghütte für Gehörlose zu gründen, stammt von Gottfried Weileder. Denn er hatte mit Bedauern festgestellt, dass viele Gehörlose, in Städten wohnten, an den Wochenenden häufiger in ihren Wohnungen saßen als sich in der freien Natur zu bewegen. Das wollte er ändern, denn er fand, dass Gehörlose auch mal Abwechslung bräuchten. Daher suchte er nach einer geeigneten Hütte. Über viele Gespräche und Mundpropaganda erfuhr er von einer freien Hütte, die aber auch für viele Hörende interessant war. Der Besitzer wollte sie deshalb versteigern. Gottfried Weileder war Vermessungsingenieur und ein sehr strebsamer Mann, dem das Wohl der Gehörlosen am Herzen lag. Ihm war egal, ob der Preis für die Hütte zu hoch sein könnte, er wollte auf jeden Fall die Auktion gewinnen und den Gehörlosen diese Hütte zur Verfügung stellen. Er war der Meistbietende und bekam somit die Hütte.
Allerdings kam es dann zu finanziellen Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten mit seiner Schwester.
1953 wurde dann ein der Verein für Gehörlosen Bergfreunde München gegründet, seitdem gehört die Hütte zu dem Verein und es läuft gut.
Die Hütte war 1949 gefunden, der Verein wurde aber erst 1953 gegründet. Innerhalb dieser vier Jahre waren die Zustände etwas unklar. Es hat damals auch ein Gehörloser immer mal mitgeholfen, aber das war nichts Dauerhaftes.
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Übersetzung: Britta Harms und Michaela Matthaei