Wiederaufbau 2 (1945 - 1980)
Wiederaufbau (1945 - 1980) - Teil 2 (Helmut Vogel, 2012)
Übersetzung
Bei den Gehörlosen in Westdeutschland wuchs unterdessen der Wunsch nach Anlaufstellen für Gehörlose, in denen sich Gehörlose treffen und austauschen konnten.
Das erste Gehörlosenzentrum wurde 1970 in Hamburg errichtet und fand bald in ganz Deutschland Nachahmer. Für die Gehörlosengemeinschaft war diese Entwicklung ein großer Gewinn. Endlich schuf sich die Gehörlosengemeinschaft Häuser, die als feste Treffpunkte und Veranstaltungsorte von Gehörlosen genutzt wurden.
1975 wurde zum ersten Mal die Sendung „Sehen Statt Hören“ ausgestrahlt, ein Magazin, dass in Gebärdensprache über aktuelle Themen für Hörgeschädigte und über Neuigkeiten aus der Gehörlosengemeinschaft berichtete. Die Sendung wird auch heute noch regelmäßig ausgestrahlt. In den 70er Jahren gab es auch technische Fortschritte, von denen Gehörlose profitierten, z.B. das Schreibtelefon und später das Bildtelefon. 1984 wurden das erste Mal Untertitel im deutschen Fernsehen eingesetzt.
In den 70er Jahren begannen Gehörlose sich zunehmend mit ihrer Gebärdensprache auseinander zu setzen und sich auch dem Thema Gebärdensprachdolmetschen zu widmen.
Anfang der 80er Jahre war die Debatte um Gebärdensprache auf einem ersten politischen Höhepunkt. Die Gehörlosengemeinschaft hatte einen großen Schritt in Richtung der Anerkennung der DGS vollzogen.
In der DDR entstand unterdessen auch die erste Fernsehsendung für Hörgeschädigte, „Im Bilde“. Und ebenso wie in der BRD wurden auch in der DDR angeregte Diskussionen über den Status der Gebärdensprache Gehörloser geführt. In der Geschichte des „Allgemeinen Deutschen Gehörlosenverbandes der DDR“ (ADGV), der später „Gehörlosen- und Schwerhörigenverband der DDR“ hieß, blickt auf sechs Präsidenten zurück.
Nach der Wiedervereinigung 1990 traten die fünf Landesverbände der neuen Bundesländer dem DBG bei. Seitdem sind die Verbände aller 16 Bundesländer im DGB vertreten.
Inzwischen (Stand: 2008) blickt der DGB seit der Gründung auf neun Präsidenten zurück.
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Übersetzung: Britta Harms und Michaela Matthaei